Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Grundlagen-Keywords-Optimierungstechniken"
rel=“canonical“: Neue Krücke für altes Leiden
Google, Yahoo und Microsoft unterstützen mit „canonical“ ein neues Attribut im Quelltext von Webseiten, um einem vielschichtigen Problem zu begegnen. Wenn alle drei Top-Suchmaschinenanbieter zusammenarbeiten, um sich auf einen Vorschlag zur Vermeidung zu einigen, muss es schon ein größeres Problem sein: Durch Angabe einer gewählten eindeutigen „vorschriftsmäßigen“ („kanonischen“) Adresse über das neue Attribut soll „Duplicate Content“ einige seiner negativen Nebenwirkungen verlieren.
Die Spezifikation als „Nebenprodukt“ der Warum „doppelte Inhalte“ ein Problem sind und auf welche Weise fast bei jeder Domain ohne entsprechende Sorgfalt mehrfache Adressen für ein und denselben Inhalt entstehen können, zeigt im Detail bereits der Beitrag URLs eindeutig gestalten. Sollte es da nicht reichen, wenn man „ein wenig aufpasst“? Jein. Denn Duplicate Content kann auch systembedingt entstehen oder je nach Kategorisierung der Artikel in einem Shop teilweise gar nicht zu vermeiden sein. Wenn z. B. ein Artikel in der Kategorie „Topangebote“ und in „Ladenhüter“ untergebracht ist, sind mehrfache Adressen wie www.meinshop.de/topangebote/artikelbezeichnung.html und www.meinshop.de/ladenhueter/artikelbezeichnung.html je nach CMS gar nicht zu vermeiden. Auch eingehende Links, die mit Parametern zur Kennzeichnung von Affiliatepartnern oder Kampagnenkennungen enthalten, sind unterschiedliche Adressen des gleichen Ziels. Mit den üblichen Mitteln zum Verhindern von doppelten Adressen kommt man hier also nicht wirklich weiter.
Verwendung des „canonical“ – Attributs
Um auch solchen Fällen begegnen zu können, soll nun eine Kennzeichnung im Seitenquelltext einer jeden Seite dafür eingesetzt werden, anhand derer die „gewünschte“ Seitenadresse abzulesen ist. Dazu wird ein Link-Tag in die Kopdaten eingefügt und die kanonische URL der aktuellen Seite darin angegeben:
<link rel=”canonical” href=”http://www.meinedomain.de/seitenname.html” />
Ob und wie die Suchmaschinen auf diesem Hinweis reagieren, ist freilich weder in Stein gemeißelt noch für alle Anbieter zwingend mit den gleichen Konsequenzen verbunden. Eine Anweisung, der seitens Suchmaschine Folge zu leisten ist, ist es freilich ohnehin nicht. Trotzdem lohnt sich je nach Struktur einer Site der Einsatz durchaus, wenn man verhindern will, dass neue Seiten erst später im Index ankommen, weil zuvor unnötige „neue“ Adressen besucht werden, die doch nur zu bereits vollständig oder zu 98% bekannten Inhalten führen. Denn auch eine Seite, die „fast“ den gleichen Inhalt wie eine andere Seite hat, kann auf diese Weise auf eine andere Seite „weitergeleitet“ werden. „Weiterleiten“ bedeutet in diesem Zusammenhang zwar nicht, dass der Browser die Seite verläßt und statt dessen die angegebene eindeutige URL besucht, aber dennoch ist der Effekt aus Sicht der Suchmaschine ähnlich, so dass z. B. die Hilfe eingehender Links auf verschiedene Ziele identischen Inhalts auf diese Weise offenbar in gewisser Weise konsolidiert werden kann.
Fazit: Durch diese Angabe einer „Wunschadresse“ wird sicher im Zweifelsfall genau dann nichts erreicht, wenn man es sich dringend wünscht. Von der Sorgfaltspflicht wird mit der Einführung des „rel=canonical-Attributs“ niemand entbunden. Wie (dauerhaft) hilfreich es in der Praxis wirklich ist, muss sich in jedem Fall individuell erweisen.
Update: Im folgenden Artikel finden sich Beispiele für den Einsatz von rel=canonical.