Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Optimierungstechniken-Technologie"

Überschriften und Absätze: Texte semantisch nachvollziehbar strukturieren

Besteht eine Seite nur aus relativ wenigen Informationen, hat dies einen klaren Vorteil, denn die auf der Seite verwendeten Keywords sind mehr oder weniger „immer“ gut im Text platziert. Dafür ist aber der „Gesamtinformationsgehalt“ der Seite nicht sehr hoch… und eine Suchmaschine bevorzugt Seiten, die dem Benutzer möglichst viele nützliche Informationen zu einem Suchbegriff liefern kann. Da dummerweise aber auch zu lange Seiten bedeuten, dass „weiter unten“ Inhalte immer weniger Gewicht für Suchmaschinen haben, besteht ein gewisser Konflikt zwischen zwei Anforderungen der Suchmaschinenoptimierung, der gelöst werden will…

Um dem Problem zu begegnen, müssen Sie die Struktur eines längeren Textes für Suchmaschinen sichtbar machen. Denn da Suchmaschinen nicht das „sehen“, was Sie im Browser als Seiteninhalt angezeigt bekommen, sondern nur den Quellcode der Seite lesen und interpretieren können, ohne einen visuellen Eindruck von der Formatierung zu haben, kann es je nach „Programmierung“ der Seite für eine Suchmaschine unmöglich sein zu erkennen, wo eine Überschrift, eine Unter-Überschrift steht, ein neuer Absatz beginnt oder Teile eines Textes besonders hervorgehoben sind.

Die Kennnis über die Struktur des Inhalts ist aber wichtig für die Einschätzung, wo besonders relevante Begriffe (in Überschriften, am Anfang eines Absatzes etc.) für einen menschlichen Leser einer Seite stehen:

  • Die erste Haupt-Überschrift der Seite erhält das größte Gewicht
  • Der erste darauf folgende Absatz ist „wichtiger“ als seine Nachfolger
  • Dessen erster Satz ist „wichtiger“ als die folgenden Sätze
  • Überschriften der zweiten Ebene (Unter-Überschriften) – und ggf. auch der dritten und weiterer Ebenen, wenn der Text besonders umfangreich sein sollte – bilden zusammen mit Ihren folgenden Absätzen wiederum kleine Einheiten, in denen erste Sätze“ wichtiger als die folgenden sind
  • Fett geschriebene Textpassagen sind wichtiger, da auffälliger als der Rest
  • Auch Kursivschrift wird zur Hervorhebung für den Leser benutzt und kann, wenn eine Suchmaschine dies erkennen kann, den so formatierten Begriffen ein höheres Gewicht zuordnen
  • Zitate und andere besonders hervorgehobene Textabschnitte sind potentiell „wichtiger als der Rest“ (wenngleich hier aber die Zunahme an Relevanz geringer als bei Überschriften oder Hervorhebung durch Fettschrift etc. ausfällt)

Damit eine Suchmaschine solche Textstellen identifizieren kann, um die betreffenden Begriffe entsprechend höher zu gewichten, wenn die Keyword-Dichte eines Textes von Suchmaschinen analysiert wird, muss diese also besondere Textpassagen wie Überschriften, Absätze, etc. erkennen können. Dazu dient eine „semantisch nachvollziehbare“ Auszeichnung der entsprechenden Teile des Textes im Quellcode der Seite. Diese Anforderung an suchmaschinenoptimierte Inhalte ist einer der Haupt-Berührungspunkte von Suchmaschinenoptimierung und „Barrierefreiheit“ (oder besser: „Barrierearmut“): Eine kann Suchmaschine Ihren Text nur in der Quelle lesen und nicht in seiner geplanten Erscheinungsweise ansehen. Das macht sie vergleichbar mit Screenreadern, die verwendet werden, um Seiteninhalte für sehbehinderte Benutzer vorzulesen. Oder auch mit mobilen Endgeräten, die Webseiten nicht genau wie ein „großer“ Browser darstellen. Um die Quellcodes von Texten für Suchmaschinen, Besucher mit starken Sehbehinderungen, mobile Geräte und potentielle andere Konsumenten, die nicht einen gewöhnlichen Browser verwenden, so zu gestalten, dass auch ohne Hilfe von formatierten Tabellen oder direkt zugewiesenen Textattributen wie Schriftart, Schriftstil etc. erkennbar bleibt, wo eine Überschrift steht, ein neuer Absatz beginnt etc., bietet HTML passende Befehle. Die Passagen, die mit diesen „Befehlen“ in Überschriften etc. umgewandelt wurden, lassen sich wiederum per CSS beliebig formatieren, so dass das Erscheinungsbild eines Textes im Browser nach wie vor vollkommen frei bestimmt werden kann. Die Verwendung dieser HTML-Tags verbessert also die Qualität einer Seite enorm für Suchmaschinen… und hat bei entsprechend sorgfältiger Formatierung keinerlei Auswirkungen auf das Erscheinungsbild einer bereits bestehenden Seite.

Mit HTML-Anweisungen wie

  • <h1> für eine Überschrift der ersten Ebene
  • <h2> … <h6> für Überschriften tieferer Ebenen
  • <p> für Absätze
  • <strong> (oder – aus Sicht von Google gleichwertig <b>) für Fettschrift
  • <em> (oder – wie oben als Ersatz – <i>) für Kursivschrift
  • <cite> / <blockquote> für Zitate
  • weitere Tags wie <caption>, <summary> etc. für Tabellenüberschriften und Zusamenfassungen sowie einige weitere Tags, die zwar der Semantik eines Textes gut tun, aber für Suchmaschinen kaum noch einen Unterschied zu „normalem“ Fließtext haben

können Sie für Ihre Leser wichtige Textpassagen als Überschriften markieren, besonders hervorheben und / oder in ersten Sätzen und Absätzen zusammenfassen. Leider geht dies für einen Besucher, der die Seite im Browser besucht, auch genau so gut, ohne diese genannten HTML-Anweisungen zu benutzen und meistens werden so z. B. Überschriften per CSS für eine „Überschriften-Tabellenzelle“ oder veralteten <FONT>-Anweisungen „für Browser erkennbar“ mit größerer Schrift, einer anderen Farbe oder Fettschrift ausgestattet. Das Ergebnis ist, dass der Besucher Ihrer Seite die Struktur einwandfrei erkennen kann, die Suchmaschine aber nur einen durchgängig einheitlich formatierten Text sieht, auf den dann als einzige Regel zur Gewichtung die Reihenfolge der Begriffe im Text dienen kann… und deren Relevanz nach unten immer mehr absinkt, ohne diese durch Zwischen-Überschriften oder erkennbare Aufteilung in mehrere Absätze für weiter unten stehende Keywords wieder „aufwerten“ zu können.

Fazit: Was für Ihre Leser wichtig erscheint, halten auch die Suchmaschinen für wichtig und relevant. Setzen Sie für eine gelungene Suchmaschinen-Optimierung Ihre Keywords daher auch in Überschriften ein und heben Sie diese fett bzw. kursiv hervor, wenn es auch der Lesbarkeit des Textes zu Gute kommt. Nutzen Sie die Aufteilung in mehrere Absätze und beachten Sie hier besonders die ersten Sätze. Und das alles funktioniert nur, wenn auch eine Suchmaschine durch Verwendung der passenden HTML-Anweisungen im Quellcode dazu in der Lage ist, diese Struktur nachzuvollziehen. Einigen Beispielen und weitere Informationen zur suchmaschinenfreundlichen Quellcodegestaltung wird [in Kürze] ein eigener Beitrag im Kapitel „Technologie“ gewidmet.