Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Optimierungstechniken-Technologie"
Optimierung von Seitennamen bestehender Inhalte
Wenn sich erfreulicherweise bereits einige Ihrer Seiten in den Suchergebnissen befinden, müssen Sie mit dem Umbenennen oder Umlenken der Anfragen auf dem Server sehr umsichtig sein, damit Klicks auf die Suchtreffer nach einer Überarbeitung nicht „ins Leere“ laufen. Ebenso geht sonst der ggf. bereits erreichte PageRank verloren und der schon mit gewisser Aufmerksamkeit seitens der Suchmaschinen gesegnete Content geht unter einer neuen Adresse neu an den Start, während die Suchmaschine (wenn auch ggf. nur kurzzeitig) bedauert, dass Ihre Inhalte offenbar dauerhaft verloren sind – bis die neue Seite durch die interne Verlinkung „bekannt gemacht“ und eingesammelt wurde. Wenn Sie also eine bestehende Seite unter einem neuen Namen anbieten wollen, beachten Sie bitte möglichst die folgenden Hinweise.
Erhalten Sie den Content möglichst unverändert. Wenn die „Historie“ der Seite aus Sicht einer Suchmaschine nicht verloren gehen soll, weil diese auch ohne optimierte Adresse bereits Erfolge verzeichnet und Besucher gebracht; einen PageRank durch die interne Verlinkung erreicht oder sonstwie – z. B. durch echte eingehende externe Links – einen Wert aufgebaut hat, sollten Sie beim Umbenennen den Inhalt der Seite möglichst unverändert erhalten. Kleine Änderungen, die auf eine andere Position der Seite in der Navigation oder sonstigen Dingen zurückzuführen sind, bedeuten zwar nicht unbedingt, dass die Historie verloren geht; optimal wäre aber ein zeitweiser Erhalt des kompletten Quellcodes, bis die Suchmaschine die neue Adresse kennt.
Erzeugen Sie saubere Weiterleitungen mit passendem Statuscode. Dass Seiten und Server auf andere Seiten weiterleiten, wenn es eine neue Adresse gibt, haben Sie sicher schon gesehen. Und es gibt sehr viele Formen dieser Weiterleitung. Für einen Umzug einer bestehenden Seite, wie hier beschrieben, gibt es aber eigentlich nur eine saubere Lösung: Der Server muss die Anfrage an die alte Adresse mit einer Weiterleitung an die neue Adresse quittieren und dabei den Statuscode „301“ zurückliefern, der dem Anfragen die neue Anschrift der Daten mitteilt und aussagt, dass diese neue Adresse dauerhaft ist. Es bedeutet also: „Umgezogen nach xyz, künftig immer dort zu finden, hier brauchst Du nicht mehr nachsehen„. Das ist die Information, die Sie sich als Suchmaschine ebenso wünschen würden.
Andere Formen der Weiterleitung bedeuten z. B. Mehrarbeit für Suchmaschinen, weil die Inhalte angeblich irgendann zurückkehren (was sie dann aber nie tun) oder es wird statt der alten Inhalte gar nichts Verwertbares mehr geliefert, weil die Weiterleitung ausschließlich im Browser stattfindet, also nur für Besucher, aber keine Bots geeignet ist. Wenn Sie also „Meta-Refreshs“, JavaScript-Weiterleitungen“, „Weiterleitungsframes“ oder Ähnliches in diesem Zusammenhang im Kopf haben – vergessen Sie es.
Dem „normalerweise“ diese Status-Information bekommenden Browser, der eine Seite anzeigen soll, ist es zwar egal, welcher Code und welche Form der Weiterleitung hier verwendet wird – aber einer Suchmaschine können Sie auf diesem Weg mitteilen, dass die neue Adresse dauerhaft ist, was zu einer Änderung der Adresse der bereits bestehenden Inhalte im Index zur Folge hat, so dass die Historie erhalten bleibt… wenn der Content als „weitestgehend“ übereinstimmend mit der „alten Seite“ erkannt werden kann.
Außerdem ist diese Weiterleitung „beruhigend“ für die Suchmaschine, da sie davon ausgehen kann, dass auch eingehende Links, die auf die alte Seite verweisen, nicht inßs Leere, sondern das richtige Ziel verweisen. Erst wenn Sie feststellen können, dass die Suchmaschine die neue Adresse gefunden und die Seite in den Index übernommen hat, können Sie nach einer gewissen Zeit damit beginnen, die Inhalte – genau wie bei allen anderen Seiten – regelmäßig zu aktualisieren, wenn dies möglich ist.
Zur Prüfung, ob die neue Seite bereits eingesammelt wurde, können Sie entweder nach eindeutigen Wortkombinationen auf der Seite in der Suchmaschine suchen oder über entsprechende Eingaben wie „site:meinedomain.de“ bei Google (nehmen wir mal an, Google sei das Ziel Ihrer Optimierungsbemühungen ;)) in den Suchtreffern nach der Seite suchen und sich nach der Kontrolle des dort angezeigten Links (alte oder neue Adresse?) dann über den Link „im Cache“ über den der Suchmaschine bekannten Inhalt und das Datum des letzten Besuchs informieren.
Solche „sauberen“ Umleitungen, die die Historie einer Seite erhalten, erzeugen Sie auf einem Linux-Server z. B. durch einen entsprechenden Eintrag in der Datei .htaccess im Stammverzeichnis des Servers (Details folgen in einem separaten Beitrag). Auch mittels Serverscriptsprachen wie PHP, ASP & Co. kann eine solche Umleitung z. B. für komplette Domains eingerichtet werden.
Ist die Weiterleitung eingerichtet und getestet, sollten Sie sich anschließend direkt auf die Suche nach veralteten internen Links machen, die noch die ursprüngliche Adresse verwenden. Diese können bei statischen Seiten am einfachsten über die Suchfunktion von Windows in Ihrer „lokalen Fassung des Webs“ gefunden werden; in einem Content Management System (CMS) hilft normalerweise eine entsprechende Suchfunktion. Wenn die Navigation Ihrer Website manuell aufgebaut wird, forschen Sie auch hier nach alten Verweisen; ein CMS kann Ihnen hier ggf. aber Steine in den Weg legen, wenn die Seite direkt über die Navigation erreichbar ist. Glücklicherweise erzeugen die meisten CMS bereits suchmaschinenfreundliche Adressen oder können dies zumindest mit Hilfe einer nachrüstbaren Erweiterung leisten, so dass die Optimierung hier oft „nur“ aus der Umbenennung einer Seite im System besteht und sofort die neue Adresse für die Inhalte gilt. Umso wichtiger, dass Sie zur Not selbst die entsprechenden Umleitungen für die alte Adresse einrichten!
Wenn Sie im Hinterkopf behalten, dass die alte Adresse auch nach dem Umbenenen oder Verschieben einer Seite Beachtung verdient, da es eingehende Links auf die alte Adresse und ggf. bereits verschlagworteten Content unter der alten Adresse bei Suchmaschinen gibt, steht also einer Optimierung der Seitennamen und URLs nichts im Weg. Bevor Sie sich aber nun direkt an die Arbeit machen: Ein kopfloses Umbenennen bringt Ihnen selten Vorteile, aber oft Nachteile! Planen Sie daher genau, was Sie tun wollen und bringen Sie lieber erst einmal alle anderen Optimierungsarbeiten zu Ende, bevor Sie diesen Schritt gehen. Beachten Sie auch – bei Linux-Servern – die Groß- und Kleinschreibung der URL, die als unterschiedliche Dateinamen gewertet werden. Wenn Sie also im Zuge Ihrer „Namensreform“ auch die Schreibweise vereinheitlichen, kann das bedeuten, dass die alte Schreibweise zu Fehlerseiten führt, statt zu den gewünschten Inhalten.
Denn wenn eine Suchmaschine mehr als einmal auf eine Fehlerseite beim Versuch, eine bekannte Seite zu besuchen, stößt, dann wird diese – inkl. der Historie und aller zusätzlicher Informationen – aus dem Index gelöscht und er Platz für erreichbare Seiten statt „Datenmüll“ verwendet… Daher kann es auch entscheidend sein, die Weiterleitungen rechtzeitig einzurichten. Halten Sie dazu am besten die passenden Weiterleitungsdateien oder Konfigurationsänderungen für den Server schon bereit, wenn Sie mit der Neustrukturierung ernst machen.