Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Optimierungstechniken"

Parameterbehandlung: Weg mit Session-IDs, Sortierparametern & Co!

Neben den Klassikern, die zu Inhalten führen, die unter mehreren Adressen erreichbar sind und so eigentlich vollkommen „unnötige“ Besuche von Suchmaschinen provozieren (sprich: Duplicate Content), sind es oft – vor allem bei Shops – zusätzliche Parameter, die Suchmaschinen in die Irre führen und Besuche bereits bekannter Seiten zur Folge haben. Im schlimmsten Fall könnte sich eine Suchmaschine auf einer Domain, die zahlreiche Parameter und Session-IDS etc. einsetzt, sogar „totlaufen“ und unendlich viele Adressen finden, die stets zu bereits bekannten Seiten führen.

Das die ständige „Neuentdeckung“ altbekannter Seiten weder der Suchmaschine besonderen Spaß macht, noch einen positiven Einfluss auf die eigenen Chancen in Suchergebnissen hat, ist leicht nachvollziehbar. Außerdem wird damit die Chance minimiert, dass neue und wirklich interessante Inhalte überhaupt „entdeckt“, besucht und idealerweise auch in den Index der Suchmaschinen aufgenommen werden. Genau deshalb ist der Kampf gegen Duplicate Content nicht nur aus Sicht von Google & Co. ein erst zu nehmendes Thema, sondern auch für den Webmaster – im eigenen Interesse. Neben den etablierten Mitteln zu „Vereinheitlichung“ von Adressen wie Weiterleitungen, canonical-Link-Element etc. bietet Google daher seit einiger Zeit in den Webmaster Tools ein weiteres Werkzeug an: Die Definition von „irrelevanten“ Parametern.

Wozu kann man das nutzen?

Diese neu geschaffene Möglichkeit, der Suchmaschine mitzuteilen, welche Parameter zwar von Ihrem CMS verwendet werden, aber nicht für die Findung neuer Inhalte relevant sind, ist für viele Anwendungsfälle wirklich Gold wert und mitunter die einzige Möglichkeit, unvermeidliche Parameter auszuklammern. Dies sind nicht nur, aber häufig z. B. Session-IDs (wie z. B. ww.meinedomain.de/seite_yx.php?sid=12345e17-81f6-675g-9a65-7395632f0223 o. Ä.), welche  die unangenehme Eigenschaft haben, in unendlicher Zahl zu existieren. Während diese in den meisten Fällen kein Problem sind, weil Suchmaschinen durchaus in der Lage sind, solche Parameter auch ohne Hilfe zu erkennen und die URL-Struktur vieler Content Management Systeme besser kennen als deren Anwender, kann es dennoch bei einer weniger auffälligen Gestaltung dieser IDs (und in selbstgestrickten oder exotischen  CMS) vorkommen, dass der Crawler sich unnötig „verläuft“.

Weitaus üblicher und ebenso unnötig für den Index (und schädlich für die eigene Sättigung im Index) wie Session-IDs sind weitere Parameter, die nur einen geringen Einfluss auf den Inhalt einer Seite haben, wie z. B.

  • Per Parameter übergebene Adressen vorher besuchter Seiten
  • Sortierreihenfolgen und andere Einstellungen für Listen
  • Kampagnenparameter zur Kennzeichnung von Besucherquellen
  • IDs von linkgebenden Affiliates
  • Einstellungen für Schriftgröße, Design, Layout etc. (z. B. die „Druckfassung“ einer Seite)
  • etc.

Diese Parameter, welche bestenfalls das Layout einer Seite oder geringfügige Umstellungen definieren oder gar keinen Einfluss auf den Inhalt einer Seite haben, sind das Ziel der Parameterbehandlung in den Webmaster Tools bei Google. Parameter (maximal 15, was wohl für die meisten Fälle ausreichen sollte) werden dazu in einer Liste eingetragen. Diese findet man nach dem Login bei den Webmaster-Tools unter Website-Konfiguration -> Einstellungen im Block „Parameterbehandlung“

Parameterbehandlung

Neben der Anweisung, diese Parameter zu ignorieren, können zwar auch Parameter hier explizit zur Berücksichtigung markiert werden – sinnvolle Anwendungsfälle sind aber wohl eher die Ausnahme.

Freifahrtschein für Parameterorgien?

Diese Methode hat zwar ihren Charme und ist für Webmaster sicherlich ähnlich hilfreich wie die Entfernung von unnötigen Parametern aus der Webanamyse (z. B. via Google Analytics)… dennoch sollte bedacht werden, dass sie nur Google nutzt und andere Suchmaschinen nichts davon haben, wenn hier an der Konfiguration der Website „gedreht“ wird. Der Verzicht auf überflüssige Parameter und die „Kanonikalisierung“ mit den übrigen Mitteln sollten daher immer im Vordergrund stehen und auch bei Verwendung dieser Funktion aus den Webmaster Tools nicht einfach ignoriert werden.