Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Optimierungstechniken"

Optimierung von Sitemaps

Eine Sitemap dient neben der Information der Besucher Ihrer Site über Struktur und Umfang des Angebots auch einem praktischen Zweck bei der Suchmaschinenoptimierung – selbst wenn heute integrierte Suchfunktionen in der Regel eine Sitemap für den „echten Besucher“ überflüssig machen. Denn mit Hilfe einer durchgängigen Verlinkung aller einzelnen Seiten Ihres Internetauftritts mit der Sitemap kann der PageRank, der wichtig für die Listung der Site bei Google – und mehr oder weniger auch allen anderen Suchmaschinen – ist, positiv beeinflusst und gesteuert werden.

Dazu muss eine Verlinkung der Sitemap – z. B. im Fuß – aller Seiten erfolgen. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Verteilung des PageRank auf allen Einzelseiten, die in der Sitemap aufgeführt sind. Je kürzer der Weg von einer Seite, die einen gewissen PageRank aufgrund eingehender Links (also zumeist die Startseite) erhalten hat, zu einer anderen Seite ist, desto mehr PageRank kann auf diese Weise „verrerbt“ werden.

Je nachdem, ob Sie einen vergleichweise großen oder kleineren Webauftritt betreiben, sollten Sie passende Darstellungsformen der Sitemap wählen. Grundsätzlich sollte dabei im Vordergrund stehen, dass die Sitemap auch wirklich informativ ist. Dazu gehört z. B. dass als Linktext nicht einfach der Seitenname verwendet wird, sondern ersichtlich wird, wohin ein Link führt. Dazu dient zumeist der Titel der Seite, der ja ohnehin aus mehreren Gründen dazu in der Lage sein sollte, das Thema einer Seite möglichst gut zu umschreiben.

Wenn Sie fleissig bei der Pflege der Metadaten waren, kann z. B. zusäztlich auch die Description der Seite verwendet werden, um weitere Informationen zu jeder Seite zu bringen und zugleich potentiell relevante Keywords in der Nähe des Links zu platzieren. Ob diese direkt angezeigt werden, oder erst bei einem Klick eingeblendet oder auf andere Weise – z. B. als „Tooltipp“ – erscheinen, ist mehr oder weniger der Kreativität des Betreibers überlassen, solange diese Daten möglichst nicht dadurch vor Suchmaschinen versteckt werden.

Zusätzlich können alle Inhalte als ineinander verschachtelte Listen (Aufzählungen) so strukturiert werden, dass Sie die erste, zweite und dritte Navigationsebene sowie daraus hervorgehende Deeplinks zu noch weiter darunter liegenden Seiten auch visuell nachbilden. Damit das Ganze aber nicht viel zu umfangreich wird, als dass es ein Besucher noch sinnvoll nutzen kann, muss bei dieser möglichst informativen Darstellung ab einem gewissen Umfang an Seiten eine Aufteilung auf mehrere Sitemaps vorgenommen werden, die von einer Hauptübersicht aus erreicht werden können. Diese Hauptübersicht nimmt dann die Stelle der ansonsten in einer Seite realisierten Sitemap ein und wird von jeder Seite aus wie oben angesprochen verlinkt.

Eine solche Aufteilung sollten Sie aber auch aus einem viel wichtigeren grund vornehmen: Google verweist in seinen Webmaster Richtlinien unter anderem darauf, wie Sitemaps auszusehen haben. Dabei besagt eine Regelung, dass von einer Seite nur die wichtigsten Links zur Verfügung gestellt werden sollen und eine Aufteilung erforderlich ist, wenn 100 Links oder mehr vorhanden sind. Es gilt also eine Art „99-Links-Regel„, die auch an einer anderen Stelle der Webmaster-Richtlinien wieder auftaucht. Diese Regel besagt, dass für eine Webpräsenz, die nicht ausdrücklich als Webkatalog oder „reine Linkseite“ verwendet wird (oder als solche missverstanden werden will), nicht mehr als 99 ausgehende Links auf einer Seite besitzen darf.

Hinweis: In der Realität zeigt sich, dass ein Vestoß gegen diese Regel nicht unbedingt negative Folgen haben muß. Und je nachdem, was auf den vielen Seiten zu finden ist, die da verlinkt sind, ist die (nicht unmittelbar messbare) Auswirkung auf Ihr „Ansehen“ bei Google und anderen Suchmaschinen sicher unterschiedlich. So scheintbeispielsweise die Regelung bei Onlineshops, die oft Sitemaps mit 300 oder mehr Links enthalten, insofern „aufgeweicht“ zu sein, als dass Google hier in der Regel keine negativen Sanktionen in Form schlecherer Listung zeigt. Da es für einen Shop auch ein gewisses Qualitätskriterium ist, ein umfangreiches Sortiment zu bieten, wären negative Folgen auch nicht vereinbar mit dem Ziel der Suchmaschinen, möglichst gute Treffer zu liefern. Dennoch sollten Sie -selbst bei einem Shop – die Möglichkeit der Aufteilung nutzen, wann immer das möglich ist. Denn schließlich wollen wir ja nett zu Suchmaschinen sein und ihnen das Leben mit uns und unseren Webseiten leicht machen.

Und noch ein Hinweis: Damit der Optimierungsaspekt von Sitemaps überhaupt seine Wirkung entfalten kann, müssen alle Verweise auf Seiten zwingend als „normale“ Links ausgelegt sind, damit eine Suchmaschine diese auch erfassen kann. Wenn Sie also eine Sitemap durch Ihr CMS oder ein Modul automatisch erstellen lassen, sollten Sie unbedingt den Quellcode prüfen oder zumindest mit einem Textbrowser wie Lynx oder mit deaktivierter JavaScript – Funktion Ihres normalen Browsers prüfen, ob die Sitemap auch wirklich „verwertbar“ ist.