Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Allgemein"
Linkanalyse für eigene Domain und Wettbewerb
Schon die Suche nach Keywords für die Domain oder neue Bereiche fängt mit dem Blick auf den Wettbewerb an. Denn für die Frage, ob es sich realistisch lohnt, SEO-Ressourcen (egal in welchem Rahmen diese verfügbar sein sollten) auf Begriff xyz zu verwenden, ist die reine Häufigkeit der Suchanfragen zwar nicht unwichtig, aber ab einem gewissen Volumen zweitrangig. Auch ist die Anzahl der Treffer, die Google für einen Begriff auswirft, zwar ein gern eingesetzter, aber deshalb noch lange nicht sicherer Indikator dafür, wie einfach oder kompliziert es ausfällt, ein Stück vom Kuchen des gesamten Anfragepotentials abzubekommen. Um mehr zu erfahren, muss man sich zwingend eingehender mit den Seiten und Domains befassen, die die ersten x Treffer belegen. Selbst wer von Positionen jenseits der ersten Seite „träumt“, um wenigstens ein paar Krümel zu erhaschen, wird nicht bei jedem beliebigen Keyword mit OnPage-Maßnahmen auf der eigenen Seite (oder der Analyse ebensolcher Faktoren bei den gut platzierten Seiten) allein zum Ziel kommen, denn bekanntermaßen sind Links fast immer der wesentliche Faktor.
Angaben der Suchmaschinen sind „bestenfalls“ unzuverlässig
Aber wie soll eine solche Analyse stattfinden? Während die Links der eigenen Domain recht verläßlich aus den Webmaster-Tools der Suchmaschinenanbieter abzulesen sind, machen es weder der link:-Operator bei Google oder Bing noch der Yahoo Site-Explorer leicht, verlässliche Daten zum Wettbewerb zu bekommen. Selbst wenn das so wäre, bliebe das Problem, dass das Wissen um Anzahl und URLs der Linkgeber allein nicht unbedingt weiterhilft. Die qualitative Seite und Aspekte wie Anzahl der unterschiedlichen Domains / IPs, verwendete Ankertexte etc. bleiben dabei auf der Strecke. Was zählt wirklich und was nicht? Was ist wertvoll, was Schrott? Macht man sich die Mühe, die Daten us Google, Bing oder Yahoo zu extrahieren und weiteren Auswertungen zuzuführen, bleibt das Problem, dass die Suchmaschinenanbieter Abfragen (zumindest von außerhalb der Webmaster-Tools) nur sehr unzuverlässig beantworten und die Anzahl und Auswahl der zurückgelieferten Linkgeber je nach Tageszeit, Ort der Abfrage und aktueller Mondphase stark schwankt. Es liegt ganz einfach nicht im Interesse der Suchmaschinen, zu viel Transparenz in diesem Bereich zu zeigen…
Externe Datenquellen liefern Antworten
Aus diesem Grund existieren zahlreiche Werkzeuge im Web oder als rechnergebundene Software, die eine Linkanalyse der eigenen Domain und des Wettbewerbs ermöglichen. Diese richten sich allerdings sowohl in der Preisklasse als auch hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Datenbasis nicht unbedingt an „einfache“ Webmaster im deutschsprachigen Raum, die mit SEO lediglich als Nebenaufgabe in Berührung kommen. Einige Werkzeuge schließen sich schon allein über den Preis aus, der sich nur dann sinnvoll investieren läßt, wenn sie unverzichtbar in der täglichen Arbeit sind und dann auch entsprechenden Nutzen bringen. Für „Nicht-Vollzeit-SEOs“ gibt es aber von einigen Tools auch kleinere Versionen, die zu überschaubaren Kosten oder teilweise so gar sinnvoll kostenlos einsetzbar sind. Aus der Vielzahl der Werkzeuge sollen hier exemplarisch drei genannt und eines davon etwas näher vorgestellt werden. Schlussendlich hängt die Nützlichkeit aller existierenden Tools aber nicht nur von Umfang, Preis und Datenbasis, sondern vom tatsächlichen Einsatz a. Im Detail bietet i. d. R. jede Lösung eigene Stärken für veschiedene Einsatzzwecke.
Allein schon deshalb, weil es Tools aus dem deutschen Markt sind, wird man früher oder später (z. B. von den kostenlosen Funktionen und Webtools) auf die Sistrix-Toolbox und / oder Searchmetrics Rapid stoßen. Je nachdem, wie hoch das jeweilige SEO-Engangement ist, sollte man hieraus auch keine entweder-oder-Entscheidung machen, sondern sich beide Werkzeuge ansehen und im passenden Umfang auch nutzen, zumal die Auswertungen über eine „einfache“ Linkanalyse deutlich hinausgehen und in der Gesamtheit bei Bedarf viele Daten zur Historie und dem aktuellen Status einer Domain liefern – nicht nur aus dem Bereich SEO.
Von free bis günstig: Open Site Explorer + Linkscape
Sollten aber auch die vergleichsweise niedrigen Einstiegskosten nicht mit der voraussichtlichen Häufigkeit der Nutzung vereinbar sein und dennoch Bedarf bestehen, können auch wesentliche Informationen auf kostenlosem Weg generiert werden. Beispielhaft für viele Spielarten solcher kostenfreien Werkzeuge soll hier der Open Site Explorer genannt werden. Eine Registrierung ist zwar auch hier hoch empfehlenswert, aber auch die kostenlose Anmeldung erlaubt bereits den Abruf vieler nützlicher Daten über die eigene oder eine fremde Domain. Wenngleich Anbieter und Produkt nicht auf den deutschsprachigen Raum ausgerichtet sind, erhält man dank der für eine „Nicht-Suchmaschine“ gigantische Datenbasis dennoch in der Regel Ergebnisse. Diese geben Aufschluss über externe Links und Weiterleitungen zu einzelnen Seiten oder ganzen Domains und zeigen nicht nur Details zur Verteilung und den verwendeten Ankertexten, sondern eben auch eine qualitative Komponente in Form der Authority für untersuchte Seiten, Domains und deren Linkgeber… viel Futter für detaillierte Einblicke und ein schneller erster Überblick und erlaubt bei Bedarf auch einen direkten Vergleich (hier ein Beispiel) zweier Domains. Selbst die Implementierung in eigene Werkzeuge via API ist möglich und auch die Fähigkeit, die zu untersuchende URL und die gewünschte Ansicht gleich im Aufruf zu benennen, kann genutzt werden, um bei regelmäßiger Nutzung viel Zeit im Browser zu sparen.
Auch die „Mutter“ des OSE namens Linkscape und die damit verbundenen Tools von SEOmoz können eingeschränkt mit der kostenlosen Registrierung genutzt werden. Wer sich aber regelmäßig mit der Analyse von Domains und deren Wettbewerb auseinandersetzen muss, sollte die (geringen) Gebühren für den einfachen Pro-Account investieren. Nicht nur der OSE liefert dann mehr Daten, sondern es stehen in den SEOmoz-Tools für fast jeden Zweck passende Auswertungen zur Auswahl – darunter auch einen Bericht zur „Schwierigkeit“ eines Keywords im Hinblick auf SEO + Wettbewerb, der im Idealfall die im ersten Absatz skizzierte Aufgabe bereits löst, ohne dass noch weitere Reports erforderlich wären. Nämlich dann, wenn angesichts der Ergebnisse schon gleich klar wird, ob sich die Mühe wohl potentiell lohnt oder nicht 😉