Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Allgemein"
Canonical-Links im HTTP Header senden
Der Titel sagt es schon: Google unterstützt seit einiger Zeit Verweise zu bevorzugten Fassungen / Versionen einer URL, die im HTTP-Header gesendet werden. Damit kann man genauso wie beim „normalen“ Canonical Link-Element, welches in den Kopfdaten einer Seite untergebracht wird, auf eine andere Adresse verweisen, die von Google hinsichtlich Indexierung (und PageRank) bevorzugen soll.
Wo ist der Einsatz sinnvoll?
Der Einsatzzweck liegt überall dort, wo keine normalen HTML-Dokumente zum Einsatz kommen, sondern beliebige andere Formate (die für Suchmaschinen Inhalte zu bieten haben) wie z. B. Officedokumente oder auch PDF-Dateien. Existiert eine alternative Fassung dieses Dokuments und / oder ist dieses unter mehr als einer Adresse zu erreichen, können entsprechende Hinweise im Antwort-Header bei Anforderung des Dokuments (URL der bevorzugten Fassung) gesendet werden und s0 mehrere URLs für faktisch gleiche Inhalte konsolidieren.
Im Fall einer PDF-Datei, für die eine ausreichend übereinstimmende HTML-Fassung existiert, kann auf diesem Weg z. B. dafür gesorgt werden, dass die PDF-Version zu Gunsten der HTML-Seite aus dem Index verschwindet und dabei auch – wie bei Canonicals üblich – den Großteil der „SEO-Power“ erben. Allerdings ist das bei hoch (extern) verlinkten PDF-Dokumenten nicht immer ganz einfach und wenn es nach einer Weile nicht geklappt hat, muss ggf. durch bessere Verlinkung (das kann auch intern geschehen) der HTML-Version nachgeholfen werden.
Ein anderer sinnvoller Einsatzzweck ist die Vereinheitlichung der Groß-/Kleinschreibung von URLs für eine solche Nicht-HTML-Ressource, welche auf einem Server bereitgestellt wird, der sich nicht um Unterschiede der Schreibweise interessiert und unter allen möglichen Varianten stets den gleichen Inhalt ausliefert. Wollen Sie hier die eingehenden und auf unterschiedliche URL-Versionen verweisende Links zusammenfassen, senden Sie einen passenden HTTP-Header. Sollte derzeit eine der nicht bevorzugten Schreibweisen bei Google im Index zu finden sein, wird nach gewisser Zeit eine Umstellung erfolgen. Hier ein Beispiel:
Treffer bei Suche nach dem Dokument vor der Umstellung
Nach der Umstellung: Veränderte Schreibweise der Adresse (durchgehend klein geschrieben) hat sich schnell durchgesetzt
So senden Sie HTTP-Canonical-Verweise
Um für eine betroffene Datei einen solchen Header zu senden, führt der Weg auf einem Apache-Server wie so oft über die Datei .htaccess. Der entsprechende Eintrag für ein PDF, das auf eine HTML-Version verweisen will, sieht z. B. wie folgt aussehen:
<Files dateiname.pdf>
Header append Link „<http://www.meine-domain.de/bevorzugte-fassung.html>; rel=\“canonical\““
</Files>
Beim IIS ist die Konfiguration direkt in den Eigenschaften der betreffenden Datei auf dem Reiter HTTP-Header möglich, indem ein neuer Header mit dem Namen Link und einem Wert nach dem Muster <bevorzugte-seite.html>; rel=“canonical“ eingetragen wird:
Das mag vergleichsweise unspannend klingen, aber wer z. B. feststellt, dass die PDF-Versionen seiner HTML-Seiten diese mitunter im Index schlagen, hat hiermit ein wirksames (und in den ersten Tests seit der Einführung im Juni 2011 auch gut funktionierendes) Mittel, um diesem Problem zu begegnen.