Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Verlinkung"

Warum interne Verlinkung optimieren?

Um die Position Ihrer Website in Suchergebnissen zu verbessern, brauchen Sie möglichst viele und wertvolle eingehende Links. Linkaufbau scheint also ein Thema zu sein, dass ausschließlich mit externen Linkgebern zu tun hat. Dass aber auch die interne Verlinkung ein Ansatzpunkt zur Optimierung einer Site ist wird gern vergessen, so dass die Benühungen um eingehende Links nur bedingt Wirkung zeigen (können).

Die Ursache für einen „wirkungslosen“ externen Linkaufbau liegt an der Betrachtungsweise von Suchmaschinen hinsichtlich einzelner Seiten. „Wirkungslos“ meint hier, dass Sie Links vielleicht zwar erhalten, aber die eigentlichen Seiten mit den Begriffen, auf die Sie bei der Optimierung abzielen, nicht davon zu profitieren scheinen. Denn der Aufbau von Links – sei es auf vollkommen natürliche und ungestützte Weise oder durch die Bemühungen im Rahmen einer Suchmaschinenoptimierung – zielt nie auf die Gesamtheit Ihrer Domain und aller darin angebotenen Inhalte ab. Vielmehr entfällt in der Regel ein relativ großer Anteil der Links auf Ihre Startseite oder ausgewählte Segmente Ihrer Website, in denen per Link empfehlenswerte Inhalte zu finden sind. Ohne eine Verteilung stehen also nur wenige Seiten mit der Hilfe eingehener Links da (siehe dazu auch den Beitrag zum PageRank).

Denn jeder dieser eingehenden Links „empfiehlt“ nicht Ihre Domain, sondern streng genommen nur den Inhalt einer bestimmten Seite (wenngleich Links auch Auswirkungen auf die gesamte Domain haben). Erstellen Sie nun eine Seite für ein neues Produkt in Ihrem Shop oder einen neuen Beitrag in Ihrem Blog, steht diese Seite in der Regel vollkommen ohne externe Links da. Eine solche „jungfräuliche“ Seite hat nur dann eine Chance, von der gesammelten „Empfehlungskraft“ Ihrer Domain etwas mitzubekommen, wenn eine entsprechende interne Verlinkung zwischen der neuen Seite und etablierten Seiten der Domain für einen gewissen Ausgleich sorgt. Nach dem Prinzip, dass von jeder verlinkenden Seite etwas auf die verlinkten Seiten „abfließt“, können Sie durch eine gute interne Verlinkung also nicht nur sicherstellen, dass die Adressen neuer Seiten überhaupt bei den Suchmaschinen durch Links auf bereits bekannten Seiten bekannt gemacht werden, sondern Sie verteilen damit auch den durch externe Links erhaltenen PageRank zwischen einzelnen Unterseiten.

Besonders bei bestehenden Websites größerer Unternehmen oder Konzerne mit ohnehin „gutem Ruf bei Suchmaschinen“ wird dieses Mittel erfolgreich zur Optimierung eingesetzt, da hier oft zahlreiche Bereiche ein internes Nischendasein fristen. Durch Optimierung der OnPage-Faktoren in diesen Bereichen hinsichtlich sorgfältig gewählter Begriffe und der Verlinkung aus den auch durch Suchmaschinen häufiger besuchten Bereichen der eigenen Site lassen sich signifikante Verbesserungen erzielen, die für zusätzlichen – und zielgerichteten – Traffic sorgen. Wenn Ihre eigene Site leider nicht dadurch gesegnet ist, von Google derart als „Autorität“ anerkannt zu sein, dass Sie das Verhältnis von OnPage- zu OffPage-Erfolgsaussichten nahezu umkehren dürfen, dann lassen Sie sich wenigstens durch dieses Beispiel davon überzeugen, dass mit interner Verlinkung unter bestimmten Umständen eine Menge erreicht werden kann. Das sollte als Anreiz genügen, sich mit einer Optimierung der internen Verlinkung zu befassen, wenn Sie Ihre OnPage- und OnSite-Verbesserungen ernst nehmen. Zumal die meisten einsetzbaren Mittel bei umsichtiger Anwendung auch eine direkte Verbesserung für den Benutzer darstellen.

Wege zur (sinnvollen) Generierung interner Verlinkung

Damit also speziell von der zumeist vielverlinkten Startseite aus über möglichst kurze Wege eine Verbindung zu den eigenen Unterseiten in Form von Links existieren, können Sie verschiedene Mittel einsetzen.

  • Navigation: Es klingt überflüssig, aber dennoch sei hier erwähnt, dass eine Verteilung nur dann funktionieren kann, wenn die Navigation suchmaschinentauglich aus normalen Links besteht. Nur dann kann von der Startseite in die Segmente der Hauptnavigation – und von dort in die nächsten Navigationsebenen – eine Verteilung über die interne Verlinkung erfolgen.
  • Sitemaps: Wenn eine Sitemap auf jeder Seite verlinkt wird (und die Sitemap nur wenige Links enthält oder auf wenige Unterseiten aufgeteilt werden kann), existiert von jeder Seite aus ein kurzer Weg (im Idealfall eine einseitige Sitemap mit max. 99 Links) auf jede andere Seite. Daher dienen Sitemaps theoretisch besonders gut zur Verteilung. Die Gefahr, dass die Sitemap aber zu viele Links enthält oder schlichtweg so wertlos für den Besucher ist, dass auch die Suchmaschine dies erkennt, ist allerdings vorhanden.  Da gerade kleine Sites eine Sitemap eigentlich nicht nötig haben, existieren hier aber solche Übersichten oftmals ausschließlich für Google & Co.
  • Breadcrumbs: Navigationshilfen für den Anwender, die den tatsächlichen Weg durch die Site oder die Position einer Seite in der Hierarchie per Link darstellen, verbessern ebenfalls die interne Verlinkung. Es handelt sich aber in den meisten Fällen (dort, wo z. B. Breadcrumbs den Weg von der Startseite über die Kategorie zum Artikel ausweisen) um einen „Rückfluss“ von PageRank (im Beispiel vom Artikel in die Kategorie) als von einer gut extern verlinkten Startseite zu einer Artikeldetailseite in einem Shop, da die Startseite nur über die Navigation über mehrere Zwischenseiten mit den Artikeldetails verbunden ist. Es sei denn, die Startseite enthält direkte Verweise auf den Artikel, z. B. als Topseller.
  • Thematische Empfehlungen: … sind daher ein besonders gutes Mittel, um von bereits „etablierten“ Unterseiten aus Verweise auf thematisch passende weitere Seiten, Beiträge in einem Blog, Artikel in einem Shop etc. anzubringen.
  • Tagclouds: „Wortwolken“ dienen besonders in Informationssites und Blogs dazu, die obige Aufgabe zu übernehmen. Besonders hilfreich ist es hier, dass die Platzierung von Keywords in Form von gemeinsamen Tags bei allen zu verknüpfenden Seiten für die automatische Bildung der Tagcloud führt. Wird dieses Mittel genutzt, um wirklich passende Tags zu den Informationen zu vergeben (vom Autor oder Besucher), finden sich auf diese Weise zumeist auch tatsächlich (semantisch) passende Begriffe bei jedem Beitrag, die zur Stärkung beitragen können.