Tipps zur Suchmaschinenoptimierung - Kapitel "Verlinkung-Linkaufbau"

Sind Links noch der Motor des Web?

Kurze Antwort: Ja. Aber es sind nicht mehr alle Links, die früher etwas wert waren, heute noch zur Suchmaschinenoptimierung wirklich brauchbar. Ganz im Gegenteil: zu unglaubwürdige Verlinkung neuer Sites von „pagerankstarken“ Sites oder „Schrottlinks“ können heute schnell zum Gegenteil des erwarteten Ergebnisses bei Google & Co. führen (aber vor allem bei Google)…

Warum war das noch mal wichtig mit den Links?

Warum Links der Motor des Webs sind; warum Google (bestimmte) Links nach wie vor so „wichtig“ nimmt, wird am Einfachsten mit der vielzitierten Geschichte von der Kuh beschrieben, deren Gewicht als Durchschnittswert von ca. 800 Besuchern einer Viehmesse auf ein Pfund genau geschätzt wurde. Die „Weisheit der Vielen“ („Wisdom of Crowds“) ist eines der wichtigsten Grundsätze bei der „anderen“ Art der Rankingberechnung, die Google seinerzeit von den anderen Suchmaschinen abheben konnte. Wer also viele Links (als Analogie zu einem wissenschaftlichen Zitat) erhält, erhält demnach auch viele Empfehlungen, die seine Glaubwürdigkeit und seinen Wert erhöhen. Soweit die Theorie.

Schon von Anfang an waren diese Empfehlungen aber nicht immer gleich viel Wert. Es gab etablierte(re) Seiten und neue Seiten, Seiten voller Links und Seiten mit brauchbarem Content. Wenngleich die Begriffe „Trust“, „Hub“, „Authority“ etc. bei der Einschätzung einer Domain eher neu sind, war ein Webkatalog auch vor einigen Jahren schon ein deutlich weniger lukrativer Linkgeber als die Bundesregierung…Dass der (sichtbare) PageRank inzwischen zur Lachnummer geworden ist und bei der Bewertung einer Domain kaum noch eine Rolle spielt, ändert nichts an der Tatsache, dass mehr – verwertbare – Links für eine Seite nach wie vor das wichtigste Mittel sind, wenn man etwas für deren Ranking in Suchmaschinen machen will (wenn man nicht zufällig selbst die Site der Bundesregierung betreibt und damit theoretisch jeden Mist in rekordzeit in die Top 10 bringen könnte).

Woher nehmen wenn nicht kaufen?

Dass die Suche nach Links, die „frei“ verfügbar sind, schwierig und endlich ist und der Kauf von Links inzwischen seine Gefahren birgt, ist ein offenes Geheimnis und der Weg zu natürlich wirkenden Linkprofilen scheint immer mehr auf echten natürlichen Linkaufbau angewiesen zu sein. Daher besteht Suchmaschinenoptimierung heute in vielen Fällen auch eher aus dem Schaffen von Anreizen, die zur freiwilligen Verlinkung führen sollen. „Linkbait“ ist damit offenbar das bessere Futter für die bessere Position. Wer partout keine interessanten, spektakulären, originellen oder hochaktuellen Inhalte bieten kann, muss sich „Ninjas“, „Linkscouts“ und anders benannte, nach realem Aufwand und / oder Erfolg vergütete und ernsthafte „Linkjäger“ leisten, die nicht mit stupiden Serienmails an die Top 30 Platzierungen zum gewünschten Keyword auf die Suche nach neuen Linkgebern sind…

Links möglichst „richtig“ anbringen

Umso wichtiger erscheint es, freiwillige, aber steuerbare Linkgeber möglichst davon abzuhalten, den Link versehentlich zu „entwerten“… oder zumindest abzuwerten.Was gilt es dabei zu beachten bzw. vermeiden?

  • Relevante, nützliche Seiten: Wenn es nicht gerade die (selbst eine spartanische) Homepage eines starken Linkgebers ist, sollte der Inhalt der linkgebenden Seite – wenn steuerbar – nicht egal sein. Inhaltslose Vorschaltseiten,  Linksammlungen, mit Affiliatelinks und anderem Krempel vollgespammte Seiten oder andere Seiten, die man nicht in die Kategorie „wertvolle Inhaltsseiten“ stecken mag, sind auch keine wertvollen Startpunkte für Verweise auf Ihre Seiten.
  • Vertrauen kommt von Vertrauen: Nur wenn Sie Links von Seiten erhalten können, die das Vertrauen (Stichwort: „Trust“) der Suchmaschinen gewonnen haben, werden Sie selbst nach und nach zu einer vertrauenswürdigen Quelle von Informationen. Damit dieser Transfer stattfinden kann, muss aber ein Minimum an Vertrauenswürdigkeit auch beim Linknehmer vorhanden sein. Liegt das Linkziel auf einer Domain, die gestern erst registriert wurde, schöpft selbst ein „künstlicher Menschenverstand“ zurück…
  • Linktexte variieren: Wie schon in den Grundregeln zum Linkaufbau (oder besser: zur Erstversorgung ;)) beschrieben, ist ein möglichst zum Keyword passender oder zumindest thematisch verwandter Ankertext zwar hilfreich, bei Häufung des ewig gleichen Textes aber schnell auffällig. Wer also Banner und Textlinks anbietet, die ein freiwilliger Link auf seine Seite kopieren soll, braucht nicht nur eine Anleitung, sondern möglichst auch verschiedene Varianten zur Auswahl. Sollte eine der Varianten mal bei der Überprüfung auffällig häufig vorkommen, verändern Sie die Reihenfolge der Varianten auf Ihrer Vorlagenseite oder entfernen Sie den zu auffälligen Kandidaten. Es können bei bestimmten (hart umkämpften) Keywordkombinationen schon relativ wenige Links mit exakt übereinstimmenden Ankertexten reichen, um die Position zu gefährden. Auch mal „ungeschickte“ eingehende Links mit wenig hilfreichen Ankertexten oder der Adresse der Seite statt des gewünschten Keywords sind daher als Beiwerk inzwischen weitaus nützlicher als früher.
  • nofollow macht glaubwürdig: Eigentlich ist es ja eine Unart, einen Link auf diese Weise zu entwerten und der Suchmaschine mitzuteilen, dass man sich in geiwsser Weise vom Linkziel distanziert. Durch die Tatsache, dass zahlreiche Blogs und andere Systeme wie Wikipedia aber auf dieses Mittel zurückgreifen, um nicht jeden Link auf die Goldwaage legen zu müssen, kann über ein gewisses Maß an mit „nofollow“ ausgezeichneten Links die Natürlichkeit des Linkprofils erhöht werden… weil solche Links eben in der „freien Linkwildbahn“ inzwischen immer mehr auftauchen.
  • „Nette Umgebung“: nützlicher Content allein reicht noch nicht aus, es sollte auch Content sein, der möglichst zum eigenen Thema paßt. Und der nicht auf vielen anderen Seiten der gleichen Domain (oder einer anderen) bereits zu finden ist. Dummerweise zählen vor allem auch die weiteren Links auf einer Seite zum Umfeld eines Links. Wer wird außer Linkzielen auf der gleichen Domain und der eigenen Domain noch auf der Seite verlinkt? Meint: Welche „Empfehlungen“ spricht die Seite sonst noch aus? Hier reicht zudem nicht nur der thematische Zusammenhang aus, sondern auch die Relevanz und Vertrauenswürdigkeit der anderen Linkziele… sich also von Webkatalogen voller Potenzmittelspam fern zu halten, reicht zur Vermeidung schlechter Nachbarschaft allein heute nicht mehr unbedingt aus. Mehrfach auf Seiten verlinkt zu sein, die auch Links zu „ungewollten“ (aus Google-Sicht) Inhalten beinhalten, kann irgendwann später zum Problem werden. Und da der nachvollziehbare Kauf von Links inzwischen für Google Grund genug ist, selbst einzelne Links zum Anlass zu nehmen, Domains mit schlechter Platzierung oder gar Rauswurf aus dem Index zu betrafen, ist sogar die früher herbeigesehnte Patentlösung zur Eliminierung ungewollter Mitbewerber im Web keine pure Illusion mehr, wenn man den Eintrag nur an der richtigen Stelle vornimmt. Nicht falsch verstehen: Das soll nicht dazu animieren, nach den richtigen Katalogen zum Abschuss der Konkurrenz zu suchen, sondern vielmehr genauer unter die Lupe zu nehmen, wo man sich um eingehende Links bemüht und wo man es lieber bleiben läßt.

Fazit: Wer Linkaufbau antreibt, aber nicht betreibt, hat nach wie vor realistische Chancen auf gute Platzierungen und benötigt den Anschub von außen auch auf jeden Fall, wenn es sich um Begriffe handelt, zu denen es ein nennenswertes Suchvolumen und einen aktiven Wettbewerb gibt. Links „selber bauen“ ist zwar nicht verboten, führt aber nur im Zusammenhang mit echtem frewilligen oder durch Anreize gesteuerten natürlichen Linkaufbau zu einem Linkprofil, was nicht früher oder später die Aufmerksamkeit der Suchmaschinen, allen voran Google, erregt. Masseneinkauf „billiger“ Links oder Unterstützung durch ausschließlich „selbstgebaute“ Unterstützungsdomains haben Grenzen und bergen hohes Gefahrenpotential. Wenn nicht heute, dann vielleicht schon übermorgen…