Eintrag bei Google Places erstellen

Mit der stetig (und jüngst sogar je nach Angebot steil) wachsenden Bedeutung von lokalen Suchergebnissen bei Google wächst auch das Volumen der Anfragen nach dem Was, Wie und Wo. Und da es bereits reichlich spezialisierte Quellen mit guten Tipps gibt, soll dieser Beitrag – passend zum Zweck dieser Tippsammlung – eher eine allgemeine Anleitung für Anbieter / Webmaster von lokal ausgerichteten Angeboten mit (oder zur Not auch ohne) passendem Webauftritt liefern. Wer also auf der Suche nach Insider-Tipps ist, kann jetzt schon aufhören zu lesen ;)- Und ebenfalls schon vorab: Wer mehr als eine Anleitung, sondern konkrete Hilfe bei der Optimierung seines Eintrags braucht, kann und sollte sich ggf. direkt an die  (1..n Mann-) Agentur seines Vertrauens wenden. Hier wollen wir uns darauf konzentrieren, möglichst viele der „allgemeinen“ Fragen zu behandeln, die uns in letzter Zeit im Zusammenhang mit lokalen Suchergebnissen zugetragen wurden.

Wozu Google Places?

Zur Einführung in aller Kürze: Bei allen Suchanfragen nach Produkten, Dienstleistungen, Unterhaltung und zahlreichen anderen Dingen besteht oft ein lokaler Zusammenhang. Dies hat Google schon in der Vergangenheit verstärkt dazu veranlasst, bei bestimmten Anfragen – z. B. solche, die explizit einen Ortsnamen enthalten oder auch Abfragen von mobilen Geräten mit bekannten Standort o. Ä. – lokale Ergebnisse in die Suchergebnisse einzustreuen. Da sich Ergebnisseiten für „xyz region“ also – ungeachtet der Frage, ob diese wirklich auch übermorgen noch so aussehen wie heute – je nach „xyz“ und Region mehr oder weniger vollständig aus Anzeigen, Places-Ergebnissen und wie auch immer platzierten „normalen“ Suchergebnissen zusammensetzen werden, kommen lokal ausgerichtete Anbieter an Google Places nun auch in Deutschland nicht mehr vorbei… egal, wie groß oder klein die Chancen auf viele Besucher sein mögen.

Nanu, schon drin?

Wer bereits „irgendwann“ einen Eintrag im damals noch „lokales Branchencenter“ genannten lokalen Verzeichnis von Google vorgenommen hat, findet diesen nun zur Aktualisierung und Pflege bei Google Places. Aber auch, wer sich nicht selbst darum bemüht hat, mag bereits einen Eintrag für sein Unternehmen finden. Diese stammen dann aus externen Quellen wie lokalen Branchenverzeichnissen etc. und können theoretisch zwar bereits zur Anzeige in Suchergebnissen führen, werden aber bis auf Einzelfälle wahrscheinlich wenig für Ihr Geschäft tun können. Grund genug, diesen also ebenfalls zu aktualisieren. Oder eben einen ganz neuen Eintrag unter der oben verlinkten Adresse zu erstellen, wenn bisher keine Adresse eingetragen ist.  Ob es einen Eintrag gibt oder nicht, kann relativ einfach mittels der direkten Suche nach den eigenen Adressen (auch alte) und dem eigenen Firmennamen etc. bei Google Maps (findet man einen Eintrag, kann über „Mehr Infos“ in der Legende der Eintrag bearbeitet oder auch die Inhaberschaft für einen bestehenden Eintrag angemeldet werden) erzielt werden; außerdem wird bei der Neuanlage bei Places zwingend eine Suche nach bestehenden Einträgen durchgeführt.

Voraussetzung für die Nutzung ist stets ein entsprechendes Google Konto. Wer also einen neuen Eintrag erstellt und auch noch keinen Google Account hat, mit dem er AdWords oder andere Google Dienste für das Unternehmen (nicht privat!) nutzt, sollte sich nun ein eigens für diesen und ähnliche Zwecke gedachtes Google Konto anlegen, dessen Zugangsdaten problemlos auch mit Kollegen / Backups geteilt werden können, ohne private Zugänge preiszugeben.

Wie muss die Gestaltung des Eintrags aussehen?

Wenn Sie – bei der manuellen Neuanlage ggf. erst nach der Prüfung auf existierende Einträge anhand Land und Telefonnummer – bei der Anlage oder Pflege der Daten angekommen sind, sollten Sie bei allen anderen Dingen, die Sie vielleicht schon gehört oder gelesen haben, zwei Regeln im Hinterkopf behalten. Erstens: Möglichst vollständige und korrekte Angaben verbessern Ihre Chancen. Zweitens: Bei allem Verständnis dafür, dass Sie Ihre Keywords auch gleich hier unterbringen wollen, bewahren Sie besser den Blick auf die Vorschau Ihres Eintrags. Wenn der schon optisch wie Spam daherkommt, lohnt sich die Mühe des Eintrags nicht (denken Sie vor allem bei der Kurzbeschreibung daran).

Außerdem ist es auf keinen Fall ratsam, seine Top-Keywords unbedingt in den Titel unter „Firma/Organisation“ bekommen zu wollen, wenn der Laden nicht schon immer „Meinkeyword Müller GmbH“ hieß. Denn hier wie bei allen anderen Angaben ist vor allem die möglichst exakte Übereinstimmung mit Angaben auf der eigenen Website oder externen Verzeichnissen wichtig. Das gilt zwar nicht nur, aber besonders für den Unternehmensnamen und die Telefonnummer(n). Dies bedeutet auch, dass bei einem Umzug oder geänderter Firmierung alle Quellen inkl. Places, Website und Branchenportalen möglichst zeitnah mit den neuen Angaben zu versehen sind, um seinen Eintrag nicht abzuwerten.

Bei der Auswahl der Kategorien ist es mindestens bei der ersten Angabe sinnvoll, eine existierende Vorgabe zu wählen. Zur Not ein wenig mit verschiedenen Anfangsbuchstaben herumprobieren, aber es nutzt auf keinen Fall, nur eigene Begriffe zu verwenden (egal, wie sehr man an sie glauben mag oder den Wettbewerb dafür bereits in den Suchergebnissen zu sehen bekommt), denn nur anhand der Vorgaben wird eine brauchbare interne Kategorisierung des Eintrags bei Google möglich sein; zumal die trafficstarken Begriffe i. d. R. als Vorgaben zu finden sein sollten. Es sollte aber kaum ein Problem darstellen, alle 5 Vorgaben mit einer sinnvollen Mischung aus „allgemeinen“ und ggf. auch speziellen Begriffen zu befüllen.

Sollte es Ihr Geschäftsmodell erlauben, ein Einzugsgebiet anzugeben, wählen Sie unterhalb der Adresse unbedingt „Ja“ und geben Sie einen Radius um Ihren Standort oder eine Liste von Orten an, für die Ihr Eintrag im zusammenhang mit lokalen Anfragen relevant ist. Ansonsten ist Ihr Standort maßgeblich dafür, ob Sie in Suchergebnissen erscheinen oder nicht. Dies bedeutet allerdings auch in weniger umkämpften Branchen nicht, dass Sie mit jeder Adresse die gleichen Chancen haben. Unterschiedlich stark kann der Einfluss vieler Faktoren wie Nähe zum Stadtkern oder Anzahl der vergleichbaren Angebote in ländlichen Gegenden sein; abhängig von der speziellen Art Ihres Angebots bzw. der auslösenden Suchanfrage. Ein unnötig großer Radius  – oder ein sehr kleiner, da Sie eigentlich nur an der angegebenen Adresse Ihr Geschäft betreiben können – sind also unnötig.

Machen sonstige Angaben den Unterschied?

Die Optionen zur Angabe von Öffnungszeiten und Zahlungsoptionen sind i. d. R. für alle Geschäftsmodelle geeignet, so dass Sie hier  auf jeden Fall Eingaben vornehmen sollten. Und während es vielleicht nicht für alle Unternehmen leicht ist, ein passendes Video bereitzustellen, sollte doch mindestens ein Foto vorhanden sein; besser mehrere. Denn an diesem Punkt geht es nicht nur um die Vollständigkeit des Eintrags, sondern ggf. direkt um die Gestaltung der Anzeige Ihres Eintrags in den Suchergebnissen. Bilder können sich also nicht nur auf die Chancen, sondern ggf. auch auf die Klickrate Ihres Eintrags niederschlagen, so dass die Auswahl mit entsprechender Sorgfalt vorgenommen werden sollte. Und denken Sie nicht zuletzt auch daran, die Position des Kartenmarkers zu prüfen und ggf. zu korrigieren.

Wenn es hingegen um zusätzliche Details geht, muss wieder Fingerspitzengefühl her: Die ganze Speisekarte mag zu viele Einträge bedeuten, „Spezialitäten: Ente“ allein ist aber ggf. zu wenig Information. Wenn der Eintrag also möglichst alle potentiellen Fragen schon beantworten soll, ohne dass jemand auf Ihre Website muss, so kann das hilfreich sein. Voraussetzung ist dann allerdings, dass man die hilfreichen Angaben noch findet . Halten Sie die Liste also ungeachtet der Tatsache, dass Sie theoretisch viel Platz bietet, in einem sinnvollen Umfang. Und denken Sie daran, dass dies nicht der geeignete Ort für Informationen ist, die stetig wechseln oder eine geringe Lebendauer (wie z- B. Preise) haben, denn eine Aktualisierung ist nicht unbedingt nach einem Klick gespeichert und sofort sichtbar – das kann durchaus länger dauern. Kontrollieren Sie also noch einmal alle Angaben, bevor Sie auf „Eintragen“ klicken.

Neuen Eintrag verifizieren… und dann nur warten?

Vor dem Abschluss eines Neueintrags ist eine Verifikation des Eintrags erforderlich, die entweder per SMS an eine in Eintrag angegebene Mobilnummer, telefonisch oder auch per Postkarte erfolgen kann. Dass diese Methode nicht frei von Missbrauchsmöglichkeiten ist, soll hier nicht weiter breitgetreten werden… wenn Sie es aber eilig haben, sollten Sie aber möglichst eine der ersten beiden Optionen wählen. Denn auch so dauert es mitunter lange genug, bis Sie Ihren Eintrag zumindest dann zu sehen bekommen, wenn Sie nach der Adresse bei Google Maps suchen. Ob Sie hingegen wie gewünscht bei einer bestimmten Kombination in der normalen Google Suche zu finden sind, liegt neben den von Wettbewerb und Suchvolumen diktierten Rahmenbedingungen, dem Standort des Suchenden und der konkreten Anfrage vor allem an zahlreichen Rankingfaktoren für Ihr Places Listing.

Die Chancen hängen neben der oben beschriebenen „Pflicht“ (möglichst vollständige und verfifizierte Angaben, eine auf die eigenen Keywords abgestimmte Gestaltung des Eintrags und aktuelle und konsistente Daten) vor allem bei externen „Referenzen“ für Ihren Eintrag bzw. Ihr Unternehmen. Das sind z. B. Nennungen in seriösen und von Google ggf. auch als Quelle verwendeten Verzeichnissen, Bewertungen direkt bei Google oder über Bewertungsportale. Welche Portale das neben qype.com, prinz.de u. a. – speziell für Ihre Branche – sind, finden Sie am Einfachsten heraus, indem Sie mit mehreren Suchanfragen und Städten einige Beispiele auf den Bildschirm zaubern und sich dann die Quelle der Bewertungen ansehen. Auch Erwähnungen Ihrer Adresse / Telefonnummer oder anderen Informationen des Eintrags auf anderen Websites oder eben auch Ihre eigene, mit dem Eintrag verbundene Website, deren idealerweise vorhandene Autorität und Trust auch das Vertrauen in Ihr Listing stärken können, tragen zur Optimierung bei.

Generell bietet Places auch ein ordentliches Reporting über den Erfolg – oder das Optimierungspotential – Ihres Eintrags. Per Mail erhalten Sie eine Übersicht an das verwendete Google Konto; zudem können Sie die Daten auch jederzeit im Web zu jedem Eintrag abrufen, der mit dem jew. Google Konto erstellt wurde. Nutzen Sie dies z. B. zur Optimierung der Angaben in der Beschreibung, weiteren Details, Bilder etc., wenn Sie mit den Klickraten nicht zufrieden sein können. Zudem können Sie sich im Idealfall regelmäßig mit dem Lesen und Kommentieren von Bewertungen befassen, wenn es das dank des Eintrags rasant anziehende Geschäft denn noch zuläßt 😉